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Bad Oldesloe - Radfahren bei Schnee und Eis ist so schon nicht ganz ungefährlich. Wenn aber Fahrradwege im Winter nicht gestreut sind, wird es zum unkalkulierbaren Risiko. Die Fraktion der Grünen im Stormarner Kreistag hat nach den Erfahrungen im Januar Forderungen an den Kreis gerichtet, um den Winterdienst zu verbessern Die Verwaltung soll beim Landesbetrieb Verkehr (LBV.SH) darauf dringen und auch in ihrem eigenen Verantwortungsbereich dafür sorgen, dass Radwege von Schnee und Eis befreit werden, heißt es in einem Antrag, der am Montag (19. Februar, 19.00 Uhr) Thema im Verkehrsausschuss ist. Darin fordert die Partei auch, dass der geräumte Schnee von der Straße nicht zusammen mit abgetragenem Erdreich vom Straßenrand auf Fahrradwege geschoben werden.
„Während des Schneefalls im Januar ist es wiederholt vorgekommen, dass Fahrradwege durch Schneepflüge mit einem Gemisch aus Schmutz und Schnee von den Straßenrändern zugeschüttet wurden, das dort festfror und die Wege unpassierbar machte“, erklärt Jan Schwartz, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen. „In dem Zusammenhang würden wir auch gerne erfahren, welche Maßnahmen der Kreis ergreifen wird, damit die Landwirtschaft Fahrradwege nicht als Abrollfläche nutzt.“ Die schweren landwirtschaftlichen Fahrzeuge sorgen bei Nässe dafür, dass sich Erdreich auf Radwegen ablagert, wodurch das Radfahren stark behindert wird.
INNERORTS HUI - AUSSERORTS PFUI
Der Bürgervorsteher der Stadt Ahrensburg Benjamin Stukenberg begrüßt die Initiative: "Ich bin schon angesprochen worden, warum die Stadt Ahrensburg die Radwege an den Hauptstraßen nicht vollständig räumen würde. Die Stadt ist allerdings nur innerorts zuständig. Hier leistet der städtische Bauhof sehr gute Arbeit. Ich würde mich freuen, wenn der LBV künftig außerorts auch den gleichen Standard leisten würde, sodass man z.B. von Delingsdorf nach Ahrensburg auf einem durchgehend geräumten Radweg fahren kann."
Der rechtliche Hinweis des LBV, dass eine allgemeine Räum- und Streupflicht vergleichbar mit der für Ortsdurchfahrten, außerorts nicht bestehe, sei unzureichend, betonen die Grünen. „Mit der einseitigen Priorisierung des Autoverkehrs muss endlich Schluss sein. Nur dann werden mehr Menschen auch in der dunklen Jahreszeit aufs Rad steigen“, sagt Schwartz.
Auf der Internetseite des Landesbetriebs heißt es, der Winterdienst erfolge in seinem Zuständigkeitsbereich zunächst auf den Straßen nach Priorität und Wirtschaftlichkeit, dann erst folgen Radwege. Dabei werde vorrangig auf Radwegen gestreut, die für die Sicherung der Schulwege wichtig sind. Dann werde auf den gemeindeverbindenden Radwegen geräumt „und danach, falls es noch erforderlich sein sollte, die Fernradwege im Zuge des klassifizierten Straßennetzes“.
Zur Veranschaulichung der Versäumnisse im Winterdienst haben die Grünen ihrem Antrag eine Liste von Straßen hinzugefügt, die im Januar nur unzureichend oder gar nicht geräumt wurden. „Das ist nur eine kleine Auswahl. Die Beispiele ließen sich für zahlreiche weitere Straßen in Stormarn fortsetzen“, sagt Schwartz.
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