Privates Carsharing – ein Beitrag zum Klimaschutz

Ganz ohne Auto geht es nicht. Vor allem im ländlichen Raum, wo es an attraktiven Bus- und Bahnverbindungen mangelt, wo Radwege kaum vorhanden sind oder ihr Zustand einfach nur eine Katastrophe ist. Wie soll man ohne Auto zur Arbeit oder zum Einkaufen kommen? Was tun, wenn das Geld für ein eigenes Auto oder einen Zweitwagen nicht mehr reicht, oder jemand zum Umweltschutz auf einen eigenen Pkw verzichten will? Um sich dennoch freie Mobilität zu erhalten, kann Carsharing ein Weg sein: benutzen statt besitzen.

Ullrich Kruse aus Bad Oldesloe hat vor mehr als einem Jahr das eigene Auto abgeschafft. „Ich war schon vorher überwiegend mit dem Fahrrad in Kombination mit der Bahn unterwegs und hatte keine Lust mehr, mit dem Auto nach Hamburg zu fahren. All die Staus und Aggressionen waren nur noch anstrengend. Außerdem stand mein Auto die meiste Zeit herum.“ In der Bahn könne er entspannt lesen und sogar etwas arbeiten, sagt der ..... . „Das Schöne ist, ich muss mich jetzt nicht mehr um Reparaturen, Benzinpreise und Stellplätze kümmern und ich spare ein Menge Geld.“

Vor seinem Schritt hat Kruse Alternativen ausgelotet und das private Carsharing als Lückenfüller entdeckt. Anders als in der Stadt gibt es nämlich im ländlichen Raum bislang nur die Möglichkeit, auf einen Mietwagen zurückzugreifen. Der kostet pro Tag rund 70 Euro, bei Buchung eines Autos über eine private Carsharing-Plattform sind es rund 30 Euro, inklusive der Vollkaskoversicherung. Da Kruse als Kreisgeschäftsführer der Stormarner Grünen für die Ausrichtung von Veranstaltungen öfter mal Beamer, Tonanlage oder Getränke transportieren muss, wurde das private Carsharing zu einer guten Alternative.

Kein Zufall, dass Christina Birnbacher aus Delingsdorf und Kreisvorsitzende der Stormarner Grünen, ihr Auto zur Verfügung stellt. Für beide ist es eine win-win-Situation. Denn auch Birnbachers Auto steht tagelang im Carport und kostet sie Geld. „Ich hadere schon seit langem damit, dass wir im ländlichen Raum eine so schlechte ÖPNV-Anbindung haben. Ich bin geradezu gezwungen ein Auto zu haben“, so Birnbacher. Mit Blick auf die nötige Mobilitätswende müsse da noch viel geschehen. „Die Menschen werden ihr Auto nur stehenlassen, wenn es gute und günstige Alternativen gibt.“ Da könne das private Carsharing eine von vielen Optionen sein.

Die private Vermietung funktioniert sehr einfach. Momentan gibt es in Stormarn zwei Dienstleister, die Plattformen www.snappcar.de und www.getaround.com. Wer sein Auto vermieten möchte, meldet es bei der Plattform an, legt den Preis fest, ebenso die Freikilometer und weitere Bedingungen. Wer ein privates Auto nutzen möchte, meldet sich ebenfalls auf der Plattform an, weist die Fahrerlaubnis nach und kann dann nach Autos in der Nähe suchen. Die Ausleihe wird über die Plattform organisiert, Tag, Uhrzeit, Zeitraum festgelegt. Der Mieter überweist den vereinbarten Betrag vorab. Bei Abholung schauen sich Vermieter und Mieter das Auto gemeinsam auf mögliche Schäden an, beide bestätigen und los geht’s. Das Auto ist während der Ausleihzeit vollkaskoversichert.

„Wir haben in unserem Grünen Kreisverband mehrere Mitglieder, die sich so versichert gegenseitig Autos ausleihen“, so Birnbacher. „Je mehr wir teilen, desto weniger Autos werden wir brauchen. Wir werben sehr dafür, weil es neben dem Klimaschutzaspekt auch Menschen mit kleinem Geldbeutel ermöglicht, hin und wieder ein Auto zu benutzen.“



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