Nils Bollenbach wehrt sich gegen Hass im Netz

Der „Fridays for Future“-Aktivist und offen schwule Politiker mit einer Behinderung, der Grüne Nils Bollenbach aus Bargteheide, hatte sich am vergangenen Donnerstag mit der ebenfalls behinderten Grünen Europa-Abgeordneten Katrin Langensiepen zu einem Gespräch auf dem sozialen Medium Instagram verabredet. Sie tauschten sich mit Interessierten über die mangelnde Vielfalt in unseren Parlamenten aus. Nach kurzer Zeit begannen einige Zuschauer die Veranstaltung mit beleidigenden Hassbotschaften bis hin zur indirekten Morddrohung zu stören.

Bollenbach etwa wurde gedroht, dass man ihn als Homosexuellen in anderen Ländern hängen würde, er wurde als schwuler Hund beleidigt. Gleiches geschah, als die Europa Abgeordnete Langensiepen berichtete, dass sie zum Glück noch keine Morddrohungen erhalten habe. Daraufhin wurde in einem Kommentar gedroht, dass die Rechten eher Machen statt Reden würden.

Viele aus Bollenbachs persönlichen Umfeld waren schockiert. „Spätestens nach dem rechtsmotivierten Anschlag auf Walter Lübcke im Jahr 2019 ist wohl allen klar, wie weit der Hass gehen kann“, so Bollenbach. Auch die Grüne Parteifreundin Renate Künast hat mit sexistischen Hassnachrichten zu kämpfen. Die Grünen haben deshalb eine interne Anlaufstelle eingerichtet. Mit der steht Bollenbach bereits im Kontakt und er hat auch die Polizei informiert.

Schon in der Grundschule hatte Bollenbach mit Mobbing zu tun, das setzt sich heute im Alltag und in den Sozialen Medien fort. „Hass und Hetze haben keinen Platz in unserer Gesellschaft“, sagt der 20 Jährige und will sich für andere stark machen. „Die Rechten sind online zwar lauter, aber wir sind mehr.“ Besonders erschreckend findet er, dass die Kommentare kamen, als er mit der Europa Abgeordneten über das Thema Vielfalt sprach. „Es geht eben genau um diese fehlende Sichtbarkeit von gesellschaftlichen Minderheiten, welche immer wieder diskriminiert, bedroht und beleidigt werden.“ Genau aus diesem Grund will er sich dem progressiv entgegenstellen. Bollenbachs Kampf für Toleranz und Vielfalt hat also gerade erst begonnen. Missstände wie diese sind es auch, die ihn dazu bewegt haben, sich bei den Grünen Schleswig-Holsteins auf einen Listenplatz für die Bundestagswahl zu bewerben.

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