Entwicklung oder Verwilderung? Podiumsdiskussion zur Entwicklung des ländlichen Raumes

Um der Frage „Was wird aus dem ländlichen Raum?“ nachzugehen, hatte der Ortverband der Grünen Reinfeld-Nordstormarn am Montagabend zu einem Themenabend in ländlichem Ambiente in das kleine Dorf Barnitz eingeladen. Viele Ideen und Gelder zur Förderung des ländlichen Raumes kommen aus Europa. „Häufig ist es den Bürgern gar nicht bewusst, welche positive Rolle die EU auch in unserer Region spielt“, so Manuel Sarrazin, europapolitischer Sprecher der GRÜNEN im Bundestag. Ein gutes Beispiel für EU-Projekte sind die AktivRegionen. Hartwig Knoche von der Aktiv Region  Holsteins Herz, stellte einige spannende Projekte vor und verteidigte auch den vorab kritisierten  Bürokratieaufwand, der mit jeder Projektbeantragung anfällt. Das aufwändige Verfahren garantiere letztendlich eine größtmögliche Transparenz bezüglich der Geldanlagen. Außerdem stellte er heraus, dass die Beteiligten bei der Projektentwicklung oft sehr konstruktiv arbeitende und dynamische Gemeinschaften gebildet hätten, die nur ein Ziel im Blick hätten: “Was können wir für unsere Region tun?“

Auch Kontstantin von Notz, GRÜNER Wahlkreisabgeordneter für Herzogtum Lauenburg – Stormarn-Süd lobte die Arbeit der AktivRegion. Er unterstrich insgesamt die Wichtigkeit von Transparenz und Bürgerbeteiligung bei Förderstrukturen, um eine gesicherte Akzeptanz der Gelderverteilung zu erhalten. „Außerdem dürfen Gelder nur für sinnvolle, regional verankerte Projekte eingesetzt werden. Subventions-Strohfeuer oder die mit Steuergeldern finanzierte Standortkonkurrenz zwischen Nachbarkreisen nützen niemandem“, so von Notz weiter: „Hier braucht es kluge Konzepte für die ganze Metropolregion.“
„Insgesamt gibt es einen Trend zur Urbanisierung. Angesichts knapper Kassen müssen Prioritäten gesetzt werden. Die finanzielle Unterstützung des ländlichen Raumes wird es zunehmend problematisch“, so die bundespolitischen Zukunftsprognosen von Manuel Sarrazin.  Heißt das nun die Aufgabe des ländlichen Raumes?

Von dem apokalyptisch wirkenden Szenario, welches einem die verlassenen Landstriche Brandenburgs bieten, sind wir in Nordstormarn noch weit entfernt. Doch auch hier im ländlichen Raum führen Strukturwandel und der demografische Wandel zu Versorgungsproblemen in den Bereichen Verkehr, Bildung und dem demokratischen Austausch.

Richtig heiß wurde die Debatte als der Vorschlag zum „Wilden Schleswig-Holstein“ aus dem Publikum kam: „In Landschaftsräumen könnte man echte „Wildnis“ mit Bisons, Mufflons, Wildpferden und Elchen zulassen und so mit echtem Abenteuer-Tourismus die Region stärken“. Bevor diese Idee aber das Ausmaß von Naturparken übersteigt, werden sich die GRÜNEN für die Förderung eines lebenswerten und lebendigen Umfeldes im ländlichen Raum einsetzen. Vorn an steht die Entwicklung von intelligenten Mobilitätskonzepten und bedarfsgerechter Infrastruktur in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Versorgung. Für die Stärkung der Region sollen nachhaltige Tourismus-Konzepte und bäuerlich-ökologische Strukturen gestärkt werden. „Auch Reinfeld sollte unbedingt wieder Mitglied der AktivRegion werden, um Förderungs-Potentiale der EU nutzen zu können!“, so Ines Knoop-Hille, die für die GRÜNEN in Reinfeld zur Kommunalwahl antritt. „Es gibt bemerkenswerte Projekte, die in den letzten Jahren die ländlichen Räume gestärkt haben.“

Abschließend wird deutlich: Für die Entwicklung des ländlichen Raumes sind individuelle und kreative Lösungen gefragt. Diese finden sich nur, wenn sich die Bürgerinnen und Bürger aus der Region aktiv an deren Entwicklung beteiligen! 

Informieren kann sich jeder Bürger über die  Arbeit von „Holsteins Herz, der Aktivregion für das Reinfelder Umland, im Internet unter www.holsteinsherz.de

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