Glinder Protest gegen Rechtsextremismus

Glinde, eine kleine Stadt im Landkreis Stormarn, war bisher nicht für eine räumliche Nähe zu Nazi-Umtrieben bekannt. So sorgte es für einen Schock, als Mitte September ein Tønsberg-Laden mit dem Vertrieb von Thor-Steinar-Kleidung begann. Diese Kleidung ist in der rechtsradikalen Szene beliebt und es gibt Befürchtungen, daß der Laden Rechtsradikale anzieht und sich das Geschäft zum Treffpunkt für Nazis entwickelt. Es gibt bereits Beobachtungen, dass sogar KundInnen aus anderen Bundesländern – auch weiter entfernten – das Geschäft aufsuchen. Darüberhinaus könnte sich eine rechte Szene entwickeln und festsetzen.

Seitdem hat sich ein buntes Bündnis vieler Parteien, Vereine und Organisationen gebildet, die sich mit Engagement, Unerschütterlichkeit und Durchhaltevermögen gegen den Laden einsetzt und immer wieder öffentlich dazu Stellung bezieht. Dazu gehören tägliche Mahnwachen, Marktstände, Plakatstände.... Am 26. November 2011 fand eine Kundgebung statt, die den durch alle Bevölkerungsgruppen gehenden Glinder Widerstand gegen Naziumtriebe deutlich machte. VertreterInnen von Grünen, SPD, CDU, Linken, kirchliche Gruppen, das Glinder Theoter ut de Möhl, der TSV Glinde und vor allem viele Bürgerinnen und Bürger – insgesamt zwischen 500 und 750 Demonstrantinnen und Demonstranten - wanderten vom Marktplatz bis zum Glinder Berg, dem Standort des Tønsberg-Ladens. Ein friedlicher, aber in Teilen lautstarker und entschiedener Protest gegen die braune Szene. Vor dem Laden – der inzwischen geschlossen worden war – wurde bei einer Kundgebung durch den Bürgermeister, den Bürgervorsteher sowie einer Vertreterin der Bürgerinitiative gegen Rechts betont, dass man Nazis keinen Fußbreit Raum geben dürfe, dass man den Kampf gegen die braune Szene weiterführen wolle und zum Durchhalten bei den Protestaktionen aufgerufen. Keine Frage: Glinde ist bunt und nicht braun.

Sabine Rautenberg
Kreisvorstandssprecherin Bündnis 90 / Die Grünen Stormarn

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