100 Jahre Kampf für Gleichberechtigung

„Da geht noch mehr“, dieses Motto hatten die Stormarner Grünen zum 100. Weltfrauentag ausgegeben. Gut 50 Frauen waren am Sonnabend, 5. März, zum überparteilichen Frühstück, zu Gespräch, Musik und Kunst ins Bargteheider Stadthaus gekommen. Als Gastrednerin war die Landesvorsitzende Eka von Kalben eingeladen, die in ihrem Vortrag kurz 100 Jahre Kampf der Frauen für Gleichberechtigung skizzierte, um dann nach vorn zu blicken. Die Forderung nach dem Frauenwahlrecht sei 1919 zwar bald eingetauscht worden, doch die Hoffnung, dass damit auch Selbstbestimmung, Freiheit und Teilhabe an der Macht verbunden seien, habe sich kaum erfüllt. Woran liegt das, wie lässt sich das ändern?

Vielleicht so: Die Quote, bei den Grünen seit 25 Jahren beschlossene Sache, könne ein sinnvolles Instrument zur Frauenförderung sein, meinte Eka von Kalben. Davon habe auch sie profitiert, aber ihr Amt als Landesvorsitzende habe sie schließlich in einer Abstimmung gegen einen Mann gewonnen. Die Quote könne zudem helfen, dass sich die Rahmenbedingungen allmählich ändern und eine menschlichere und familienfreundlichere Arbeitswelt entstehe, sobald mehr Frauen in führende Positionen kommen. Dieser Aspekt solle bei der Quotendiskussion nicht aus dem Auge verloren werden. Aber auch die Frauen selbst müssten sich fragen, welchem Rollenbild sie bewusst oder unbewusst verhaftet seien. „Die Gesellschaft befindet sich da noch stärker im 19. als im 21. Jahrhundert“, so der Befund von Eka von Kalben.

„Oh ja, ich glaube der Kampf muss zu allererst im eigenen Haus ausgetragen werden“, meinte eine Besucherin. Das sei hart genug. Wer macht die Hausarbeit, wer verdient das Geld, wer kümmert sich um die Kinder, wie wird geteilt? „Da stecken wir Frauen aus Rücksicht auf den Familienfrieden noch viel zu oft zurück.“

Es wurde ausgiebig diskutiert über Rückschritte und Fortschritt. Dazu gab es leckere Speisen vom Bio-Buffet mit Produkten aus der Region. Musikalisch begleitet von Gabi Liedtke mit Gesang und Gitarre. Auf zwei Etagen des Stadthauses hatten die Stormarner Künstlerinnen Hannelore Beckers, Arienne Freyer, Anke Kleesiek und Hildegard Mann ihre Bilder zum Thema „Starke Frauen“ gehängt.

Sie gehörten ebenso zu den Gästen wie die Gleichstellungsbeauftrage des Kreises Birte Kruse-Gobrecht, Irene Schumann, bis vor kurzem 15 Jahre lang Gleichstellungsbeauftrage der Stadt Bargteheide, und Dagmar Greiß vom Bella Donna Haus Bad Oldesloe. Die Jüngste war die fünfjährige Swantje Ahlers aus Sülfeld.

Dr. Ruth Kastner (Ortsverbandsvorsitzende der Grünen Bargteheide)

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