Die Wolke - Am 26. April 1986 explodierte der Kernreaktor Tschernobyl

Wer damals schon Kinder hatte, wird sich erinnern: Spielverbot im Freien für die Kleinen:- daraufhin Trotzen, Tränen, Trampeln.

Kein Kauf von Frisch-Milch mehr vom Bauern oder von der Molkerei (sondern Trockenpulver aus der Apotheke - jeder prüfte dabei nicht etwa das Verfallsdatum, sondern das Erzeugungsdatum!), kein Gemüse mehr vom Wochenmarkt!

Alles Frische könnte ja radioaktiv verseucht sein - und es war ja auch stark kontaminiert und gesundheitsgefährdend!

Was war passiert? Im fernen Tschernobyl in der Ukraine (damals existierte noch die Sowjetunion, zu der die Ukraine einst gehörte) war ein Kernreaktor explodiert. Es war keine "Atombombe", wie manche glauben, sondern es war eine konventionelle Riesenexplosion, deren Gefährlichkeit darin lag, dass sie unglaublich viel radioaktives Material in die Athmosphäre schleuderte. So hoch, dass Winde sie nach ganz Europa verteilten bis hinauf in die skandinavischen Tundren - und damit natürlich auch zu uns nach Schleswig-Holstein. Die über Europa schwebende radioaktive Wolke regnete nämlich ab und der strahlende, krebserzeugende Mist rieselte auf unsere Felder und Spielplätze.

Auch deutsche Reaktoren beherbergen tonnenweise radioaktives Material in sich, auch deutsche Reaktoren sind nicht gegen Fehlbedienung und Materialermüdung gefeit, wie die beiden Pannenraktoren in Brunsbüttel und Krümmel beweisen. Die beiden Reaktoren beweisen übrigens auch noch viel mehr: Nämlich dass man sie gar nicht braucht, denn sie liegen schon fast 2 Jahre still, ohne dass irgendwo in Deutschland auch nur ein einziges Glühlämpchen (das die FDP ja so gerne retten möchte), wegen ein wenig Strommangel geflackert hätte.

Damit diese Reaktoren auch weiterhin ausgeschaltet bleiben und somit keinen weiteren Atommüll mehr produzieren können, werden am Sonntag, dem 26. April, besorgte Bürgerinnen und Bürger mit ihren Kindern eine Gedenk-Sternfahrt zum Krümmel-Kraftwerk nach Geesthacht unternehmen und dort mit Spiel und Spaß friedlich demonstrieren.

Von 14 bis 17 Uhr wird es Musik, Kleinkunst, Redebeiträge und mehr geben. Um 12.30 Uhr starten ein Fahrradkorso sowie Busse am Bahnhof Hamburg-Bergedorf.

Genauere Informationen gibt es unter www.ausgestrahlt.de

Hartmut Jokisch

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