Arbeitsplätze durch Lidl auf Kosten der Natur ?

Es ist noch gar nicht lange her, da hat die Gemeinde Siek ein neues Gewerbegebiet ausgewiesen. Doch bis zum heutigen Tag hat Siek es nicht geschafft dieses Gebiet richtig auszulasten. Nun hat sich der Lebensmittel-Discounter Lidl als Interessent vorgestellt. Lidl möchte dort aber kein Supermarkt bauen, sondern ein Lager in der Größe einer Flugzeughalle (260m x 120m = 31.200 m²)! Und dieses Lager soll direkt als „Lärmschutzwall“ hinter das neue Gewerbegebiet gebaut werden, denn in das ursprünglich ausgewiesene Gewerbegebiet wäre für ein solches Projekt kein Platz. In dieser neuen 17 m hohen Lagerhalle soll dann die Warenzentrale für Hamburg und dem östlichen Schleswig-Holstein eingerichtet werden.

Das bedeutet, dass zunächst der ganze Warenverkehr für das hiesige Gebiet über die Autobahn nach Siek transportiert wird, zwischengelagert und anschließend wieder mit LKW´s über das Land verteilt wird.

Für die Grünen stellen sich zunächst einmal die folgenden Fragen:

1. Warum wird das bestehende Gewerbegebiet nicht entsprechend der genehmigten Vorgaben ausgelastet?

2. Warum noch mehr Flächenversiegelung, trotz vielfach leerstehender Gebäude in Hamburg, Bad Oldesloe und Umgebung?

Schon heute ist Großhansdorf durch die Nähe der Autobahn sowie des Ahrensburger Ringes einer großen Belastung durch Verkehrslärm ausgesetzt.

1. Die 17 m hohe Halle wird den Schall von der Autobahn wieder zurück bis nach Großhansdorf reflektieren.

2. Der zusätzliche LKW-Verkehr verstärkt die bereits bestehende Lärmbelästigung um ein Vielfaches.

Wer hat welchen Nutzen von diesem Lager?

Es wird von den Befürwortern dieses Projekts immer wieder gern die Schaffung von 150 neuen Arbeitsplätzen angesprochen. Auch wir Grünen wollen Arbeitsplätze schaffen und dieses auch in Stormarn. Doch Arbeitsplätze dürfen nach unserer Auffassung nicht um jeden Preis - sondern erst nach Abwägung des ökonomischen und ökologischen Nutzen und der weiteren Belastung der Anwohner an diesem Standort - geschaffen werden. Und genau diese Abwägung sehen wir bei dem geplanten Standort in Siek nicht gegeben.

Die Schaffung von Arbeitsplätzen darf nicht zu einem Totschlagargument der Befürworter und Nutznießer dieses Projekts werden. Und auch zusätzliche Steuereinnahmen für Siek sind keine wirkliche Rechtfertigung, denn idR vergehen einige Jahre bis Gewerbesteuern fließen, denn bei einem solchen Objekt gibt es eine Menge abzuschreiben.

Mittlerweile entsteht hier ein Interessenkonflikt zwischen Siek und Großhansdorf. Siek ist darum bemüht die wirtschaftlichen Vorteile aus dem Unternehmen Lidl zu ziehen und Großhansdorf möchte das Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur nicht noch weiter strapazieren.

Die Grünen sprechen sich daher eindeutig gegen die Ausweitung des Gewerbegebietes in Siek aus und teilen die Auffassung aller Großhansdorfer Fraktionen, dass die Gemeinde Großhansdorf alle rechtlichen Mittel einsetzen soll, um dem entgegen zu wirken.

Andrea Vehlow
Kreistagsabgeordnete aus Großhansdorf

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