Am 23.11.04 wurde auf Antrag der Grünen Kreistagsfraktion über die Einrichtung einer Gentechnikfreien Zone auf freiwilliger Basis im Stormarn beraten.
Im Rahmen einer Podiumsdiskusion wurde mit Vertretern von BUND, Landesbauernverband, der ökologischen Forschungsanstalt Trendhorst und einem Forstgenetiker diskutiert, ob die Einrichtung einer Gentechnikfreien Zone in Stormarn sinnvoll sei. Im gesamten Bundesgebiet haben sich bereits 11600 Landwirte in freiwilliger Selbstverpflichtung zusammengeschlossen, davon 50 im Kreis Segeberg. Vom Vertreter des Bauernverbandes, Herr. Dr. Stamm, wurde die These vertreten, dass dies nur in Ausnahmefällen sinnvoll sei, wie z.B. der Insel Amrum, die sowieso wegen ihrer geographischen Lage abgeschottet sei. Für Stormarn mache dies zunächst keinen Sinn, da es ja noch Nachbarkreise gäbe. Das würde also bedeuten, es gibt in Deutschland 11600 Ausnahmefälle wo die Ausweisung Sinn machte. Und das sich die Landwirte in Österreich nahezu flächendeckend als gentechnikfreie Zonen erklärt, dürften dann wohl auch alles nur Ausnahmen sein. Auch wenn man alle ökologischen Aspekte einer Gefährdung durch Gentechnik außer acht ließe, kommt man unweigerlich zur Erkenntnis, dass Gentechnik in der Landwirtschaft allein aus der gesamtschuldnerischen Haftung heraus abzulehnen sei. Diese Ansicht vertritt auch der Präsident des Deutschen Bauernbundes, Kurt Henning Klammroth. An die Grünen wurde von Dr. Stamp während der Sitzung der Vorwurf erhoben, dass wir nicht mit Sachargumenten, sondern mit Halbwahrheiten argumentiere. Er selber allerdings meinte, daß die Bundesministerin Künast gesagt habe, keine Risiken in der Gentechnik für die Landwirtschaft zu sehen. Daß wohl nur er diesen Ausspruch der Ministerin gehört haben will, sorgte bei den Anwesenden dann allerdings für Unmut.
Leider lehnten die Vertreter von CDU und FDP unseren Resolutionsantrag ab. Die FDP begründete dies u.a. mit den Worten: "Resolutionen bringen sowieso nichts". Als man seinerzeit im Kreis Stormarn laut CDU-Vorstellung Rabenvögel zum Abschuss freigeben wollte, dachte die FDP noch anders.
Immerhin konnten wir mit unserem Antrag einen Achtungserfolg erzielen.Der Umweltausschuss-vorsitzende der CDU, Hans-Werner Harmuth verlautete: "Wenn sich denn Landwirte im Kreis Stormarn zu gentechnikfreien Zonen zusammenschließen und die Hilfe der Politik wünsche, so würde sich auch die die CDU diesem nicht verschließen!"
Die Grüne Kreistagsfraktion wird die CDU beim Wort nehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Dietmar Curdt
(Umweltpolitischer Sprecher im Kreistag)
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