Müllchaos in Stormarn? Lösungsmöglichkeiten

Stinkende Müllberge auf öffentlichen Grünflächen und Bürgersteigen,  die an manchen Stellen schon auf die Straßen rutschen. Bei der Abfallflut ist an Mülltrennung nicht mehr zu denken, es mischen sich Restabfall, Biomüll, Verpackungen und Zeitungen zu einem ekligen Gemenge. Die Müllabfuhr kommt in unregelmäßigen Abständen vorbei und kippt die gefüllten Behälter in eins der wenigen noch funktionsfähigen Müllwagen. Die Kommunen haben vor der unübersichtlichen Lage kapituliert und setzen Fahrzeuge des eigenen Bauhofes ein, um wenigstens die wichtigsten Straßen und Flächen freizuhalten und karren den Abfall auf die letzten Außenflächen, wo schnell wilde Müllhalten entstehen. Die Kreisverwaltung hat mit der Kreisjägerschaft vertraglich eine Ratten-Abschussquote vereinbart, um der steigenden Verbreitung von Ungeziefer Herr zu werden. Stormarn im Sommer 2018?

Soweit wird es nicht kommen.

Zur Zeit kommt es im Kreisgebiet zu Verzögerungen der Abholung des Abfalls von ein bis zwei Tagen, in Einzelfällen auch mehr. Besonders betroffen sind die Freitags-Touren (zu denen auch mein Wohnort zählt), weil dort durch Feiertagsverschiebungen und dann noch verspätete Abfuhren die Tonnen über das Wochenende stehen bleiben. Das nervt. Viele Bürgerinnen und Bürger beschweren sich zu Recht. Das liegt natürlich auch daran, dass wir an pünktliche Abfuhr in Kombination mit sehr günstigen Entgelten gewöhnt sind. Die Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) macht einen guten Job, da fällt es auf, wenn etwas plötzlich nicht mehr klappt wie gewohnt. Der zuständige Logistik-Vertragspartner der AWSH hat Probleme mit einem Fahrermangel. Damit steht er nicht allein. Am 8. Juni 2018 hat der Logistikverband Schleswig-Holstein Alarm geschlagen: es fehlen landesweit bis zu 1000 Fachkräfte, etwa jede zehnte LKW-Fahrerstelle bleibe unbesetzt.
AWSH, Kreisverwaltung und Kreispolitikerinnen und -politiker aller Parteien setzen sich für eine Lösung des Abfall-Abfuhrproblems ein. Ich bin zuversichtlich, gemeinsam Lösungswege zu finden. Es wird allerdings nicht kurzfristig funktionieren, die Verzögerungen wieder aufzuholen. Ich hoffe, dass die Bürgerinnen und Bürger noch etwas Geduld aufbringen können.

Wir Grünen setzen uns für eine energieeffiziente Fahrzeugflotte für die AWSH ein. Dies hat zugegebenermaßen weniger mit einer Voraussicht der gegenwärtigen Probleme zu tun. Wir versprechen uns durch eine eigene Fahrzeugflotte eine direkte Steuerungsmöglichkeit der Logistik durch die AWSH und einen ökologisch ausgerichteten Fuhrpark. Vielleicht tragen die derzeitigen Schwierigkeiten künftig zu einer politischen Allianz der Kreistagsfraktionen in diesem Punkt bei.

Sabine Rautenberg
Fraktionsvorsitzende Bündnis 90 / Die Grünen
im Stormarner Kreistag

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