Atomkraft, nein Danke !

Dieser uralte Slogan der Anti-Atomkraftbewegung erhält in diesen Tagen eine Aktualität wie nie zuvor. Seit einem Brand Ende Juni in einem Transformator ist das Atomkraftwerk Krümmel im nahe gelegenen Kreis Herzogtum Lauenburg abgeschaltet. Die Gründe warum das AKW vom Netz genommen wurde, kommen nun täglich in Häppchenform ans Tageslicht. Der schwedische Betreiber Vattenfall Europe hat sich bisher nicht sonderlich hervorgetan die Pannenserie umfassend und schnell aufzuklären. Erst auf Druck von Seiten der Atomaufsicht, des Bundesumweltminsters sowie der Öffentlichkeit entsteht der Eindruck, dass nun auch der Betreiber endlich erkannt hat, nur durch Abwarten kann man das zerstörte Vertrauen in die AKWs und deren Betreiber nicht wieder herstellen. Und die Atomaufsicht wird sogar mit den Worten zitiert, dass Vattenfall bewusst falsch informiert habe. Allein dieser Aussage ist nichts mehr hinzuzufügen.

In diesen Tagen wurde durch die Umwelthilfe eine Mängelliste für die AKWs Brunsbüttel und Krümmel bekannt, die auf seit Jahren bekannte Mängel hinweist. Das erschreckende dabei ist, dass es zum Teil jahrelange Übergangszeiten zur Mängelbeseitigung gibt. Und in den meisten Bereichen soll seitdem nicht viel passiert sein. Unverschämt von seiten Vattenfalls ist bei dieser Geschäftspolitik noch immer an der Laufzeitverlängerung aus reinem Gewinnstreben an diesen beiden Pannenreaktoren festzuhalten.

Um es auf den Punkt zu bringen:
Wer Dübel mit Baumarktqualität zur Rohrbefestigung einsetzt oder zu große Bohrlöcher in seinem Meiler bohrt, ist nach Ansicht vieler absolut unqualifiziert Atomkraftwerke zu betreiben. Welche Fehler treten noch auf ? Was verschweigt uns der Betreiber noch ? Und wie sollen AKWs vor Terroranschlägen geschützt werden, wenn noch nicht mal die Dübel in der Wand halten ? Solange diese Fragen von Vattenfall und dem Mitbetreiber EON nicht beantwortet sind ist es eine Farce Manager zu entlassen, um den Eindruck zu erwecken, wir tun doch was.

Nach dieser Pleiten, Pech und Pannenserie sollte auch der Atomlobby endlich klar werden, dass die Atomkraft keine Zukunft haben darf, weil die Sicherheitsrisiken nach wie vor unkalkulierbar sind. Selbst wenn die Technik 100 % sicher wäre, ist eines zu bedenken. Hier arbeiten Menschen und die machen Fehler und irgendein Fehler kann dann auch mal der letzte sein. Dann ist es wohl zu spät und die Probleme sind in Windeseile auch in Stormarn.

Die Grünen in Stormarn sprechen sich eindeutig und ohne wenn und aber für die dauerhafte Abschaltung der AKWs Brunsbüttel und Krümmel aus. Atomkraft hat keine Zukunft und ist eine dauerhafte Gefahr für die Umwelt.

Dietmar Curdt
(Kreistagsabgeordneter für B90/Die Grünen)

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