Die S 4 und die Landespolitik: Keine Wettfahrt der Züge!

Die neue Landesregierung und ihre Regierungsfraktionen haben sich noch nicht richtig eingearbeitet. Bei den Bahnprojekten, das sind die S 4, die AKN-Strecke und die Stadtregionalbahn um Kiel herum, ist der Überblick in der Tat nicht leicht, aber er sollte doch nicht zu unberechtigten Reaktionen führen. Der Wirtschaftsminister Meyer sieht eine Entscheidungsnot und meint, es müsse zwischen den drei Projekten einen Wettbewerb geben, der grüne Verkehrsmann im Landtag fällt darauf herein, und für die Opposition und die Öffentlichkeit ist es am einfachsten, der grünen Stadtbahnpolitik die Schuld zu geben.

Stadtbahnen sind ein Reizthema für Autofahrer, erst die Stadtbahn für Hamburg, jetzt die für Kiel und Umgebung. Einen Vorrang vor der S 4 hatten und haben die Stadtbahnen nicht, weder vor kurzem in Hamburg noch jetzt in Schleswig-Holstein. Sie haben nur einen – in Hamburg verspielten – zeitlichen Vorsprung, weil ihre Finanzierung und ihre Planung schneller zu klären sind.

Die S 4 ist seit Jahrzehnten im Gespräch, schon vor Jahren hat die Hamburger S-Bahn-GmbH eine Studie vorgelegt, aber als Schritt im Realisierungsverfahren fertig ist bisher nur eine Vorplanung. Das Verfahren ist langwierig, und für eine Finanzierungszusage des Bundes gibt es noch keine Planungsgrundlage. Auch die zusätzliche Bedeutung der S 4, die darin liegt, dass sie für die Fernverbindungen die immer dringender benötigten Gleise im Hamburger Hauptbahnhof frei macht, kann leider nicht dazu führen, dass sich die Planungs- und Finanzierungsverfahren überschlagen.

Jedes der drei Projekte im öffentlichen Schienen-Personennahverkehr hat nicht nur sein eigenes Entwicklungsstadium, es wird auch aus unterschiedlichen Geldtöpfen gespeist. Deshalb ist es die Aufgabe der Landesregierung, die Projekte zu trennen und jedes unbehindert von den anderen voranzuschieben. Die Kieler Stadtregionalbahn hat zusätzlich das Problem, dass der laufende Betrieb so wirtschaftlich sein muss, dass er später von der Stadt Kiel und ihren Umlandkreisen mit bezahlt werden kann.

Ein Wirtschaftlichkeitsproblem hat die S 4 nicht. Sie hat ein Kapazitätsproblem. Deshalb sollte die Kieler Meyerei im Blick haben, wo ihre ertragreichste Milchkuhherde grast, und ihr die Wege zwischen den Weidegründen und den Melkständen erleichtern.

Joachim Germer

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