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Nach den Havarien der Atomkraftwerke in Tschernobyl und Fukushima realisieren jetzt auch viele der Befürworter die Gefahren, die von der Nutzung der Atomkraft ausgehen. Und auch die nicht gelöste Endlagerproblematik wird den Menschen wieder bewusst. Selbst die schwarz-gelbe Bundesregierung schätzt jetzt die Risiken realistischer ein, die mit der Nutzung der Atomkraft verbunden sind, und nimmt zudem wahr, dass ein großer Teil der Bevölkerung Atomkraftwerke ablehnt.
Viele Atomkraftwerke sind zur Zeit vom Netz und die Lichter gehen nicht aus. Dies ist vielleicht für manche verwunderlich. Tatsächlich ist in den letzten Jahren die Gewinnung erneuerbarer Energien so stark ausgebaut worden, dass sie inzwischen 40 Prozent des gesamten in Schleswig-Holstein erzeugten Stroms ausmachen. Dies betrifft vorrangig Windenergie und Photovoltaik. Auf die regenerativen Energien kommt es an, wenn wir auf Atomstrom verzichten wollen. Den Ausbau der regenerativen müssen wir unterstützen. Gleichzeitig müssen wir darauf setzen, Strom effizienter einzusetzen und nach Möglichkeit Strom zu sparen. Nach einer Studie der Dena, der deutschen Netzagentur, können allein durch Energieeffizienz über 50 Prozent des Stromverbrauchs eingespart werden.
Der Ausbau der Erneuerbaren wird in Schleswig-Holsteins Kreisen unterschiedlich erfolgen. Die Gewinnung von Windenergie und deren Ausbau erfolgt vor allem an West- und Ostküste. Stormarn wird in diesem Segment keine große Rolle spielen. Doch wir Stormarner können Strom aus Photovoltaik erzeugen. Beispielsweise gibt es in Großhansdorf unmittelbar an der Autobahn eine Fläche, die gut zur Gewinnung von Strom aus Sonnenenergie geeignet ist. Die Leistung des Solarparks wird nach derzeitiger Planung 1 – 1,5 Megawatt betragen und damit ca. 250 Haushalte mit Strom versorgen können. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Strom wird aus regenerativen Energien erzeugt. Es fallen keine Emissionen und kein CO2-Ausstoß an. Weder Grund und Boden noch die verwendeten Materialien sind während oder nach der Nutzung verseucht oder gar gefährlich. Die Fläche wird nicht einmal versiegelt, sondern erfährt laut Gutachten eine Verbesserung des Naturhaushalts. Zudem erfolgt eine dezentrale Erzeugung von Strom, der unmittelbar in der Region verbraucht wird. Zwei Parteien haben trotz dieser Vorteile noch Beratungsbedarf. Wir sind zuversichtlich, dass auch sie die Energiewende zusammen mit uns einleiten werden.
Sabine Rautenberg / Stefan Kehl
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