Biogas aus Biomüll: Die CDU muss sich endlich entscheiden!

Seit mehreren Jahren diskutiert der Kreis, ob der Stormarner Bioabfall nicht nur kompostiert werden sondern vorher auch noch Biogas produzieren soll. Dieses, auch vom Kieler Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume empfohlene Verfahren, ist nicht nur umweltfreundlich und produziert regenerative Energie sondern erspart den Stormarner Bürgern auch noch Abfallgebühren. Im Kreis fallen rund 16.000 Tonnen Bioabfälle pro Jahr an. Hiermit können bei einer Vergärung Anlagenleistungen von 422 kWelektrisch bzw. 445 kWthermisch installiert werden. Im Jahr könnten damit rund 1120 Tonnen CO2 eingespart und zum Beispiel Strom für rund 2700 Einwohner produziert werden. Für eine Kompostierung plus Vergärung hat das Kieler Ministerium bei modernen Anlagen Vollkosten zwischen 60 und 80 Euro pro Tonne errechnet. Gegenwärtig zahlen die Bürger in Stormarn aber mehr für ihre Biomüllentsorgung, nämlich etwas über 100 Euro pro Tonne, dabei wird der Biomüll gegenwärtig nur kompostiert. Es wird also Zeit, zu handeln.

Trotz mehrfacher Vorlagen im Umweltausschuss des Kreises war die Stormarner CDU aber bislang nicht in der Lage, dieses wichtige Thema zu diskutieren und damit zu einer Meinung zu kommen. Der Name des Fraktionsvorsitzenden Wagner scheint nicht vom Wort Wagnis abgeleitet zu sein. Auf der letzten Sitzung wurde den anderen Mitgliedern des Ausschusses notgedrungen versprochen, dass bis zur nächsten Sitzung (am 31. August) ein Fraktionsbeschluss vorliegt. Die Grünen hoffen, dass dieses lange, sehr lange, sehr sehr lange, sehr sehr sehr lange Nachdenken letztendlich eine vernünftige Entscheidung hervorbringt. Schließlich geht es um Investitionen von mehreren Millionen Euro, Gebührenreduzierung für die Bürger und einen aktiven Klimaschutz. Selbst der Lauenburger Kreistag war - mit der Zustimmung der dortigen CDU - beschlussfreudiger als unsere hiesigen Christdemokraten. Oh wie peinlich, sagen da schon einige aus der Fraktion.

Wenn es am 31. August im Umweltausschuss zum lang ersehnten Grundsatzbeschluss für eine Vergärung des Stormarner Biomülls kommen sollte, geht es für die AWSH an die Umsetzung. Es werden trotzdem immer noch einige Jahre vergehen, bis der Biomüll dann Biogas erzeugt. So lange dauert es mit einer europaweiten Ausschreibung, Bau und Inbetriebnahme der Anlage. Schneller würde es gehen, wenn Stormarn seinen Biomüll zur Kompostanlage auf dem Bützberg bei Tangstedt bringen würde. Hier baut die Hamburger Stadtreinigung gerade eine moderne Vergärungsanlage für 50.000 Tonnen Biomüll und hätte gerne den Stormarner Biomüll dazu. Doch leider ist die bisherige Erfahrung mit Hamburg so negativ, dass es starke Bedenken gibt, mit der Metropole einen Vertrag einzugehen. Die Grünen würden diese Variante trotzdem favorisieren - mit einem wasserdichten Vertrag, der Stormarn nicht benachteiligt. Hierfür wird es aber wohl keine Mehrheit geben. Damit aber überhaupt ein Beschluss gefällt wird, werden die Grünen die suboptimale Entscheidung der CDU mittragen, Hauptsache es geht mit dem Klimaschutz und dem Gebührensparen bald los.

Gerold Rahmann
Grüner Umweltausschussvorsitzende

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