Wer fragt die Fahrgäste?

Wie ist die Lage bei den öffentlichen Verkehrsmitteln im Kreis? Sind die Probleme nach dem Unternehmerwechsel auf der Marschbahn nach Westerland typisch? Was dem Land die Bahnen sind, sind dem Kreis die Busse. Die Systemschwierigkeiten sind die gleichen. Gleichzeitig Geld zu sparen und auch mit zwischenzeitlichen Rückschlägen die Angebote zu verbessern geht nur durch Ausschreibungen.

Trotz der aktuellen Schwierigkeiten ist die Rückkehr zu den gerade abgelaufenen Zeiten, in denen staatliche Unternehmen fahren, die teuer sind, sich kaum zu Neuerungen bewegen lassen und auch nicht zuverlässig sind, nicht die Lösung. Um so mehr sind wegen des Prinzips, dass der Kreis die Verkehre über Ausschreibungen bestellt und die Defizite bezahlt, eine fachlich versierte Verwaltung, wie wir sie im Kreis haben, und sachkundige Politiker unerlässlich.

Da helfen die zur Haushaltssanierung erhobenen öffentlichen Sparforderungen vom Landrat bis zur kleinen Wirtschaftsfreunde-Partei, in den dünn besiedelten Gebieten pauschal an der Verkehrsversorgung zu sparen, gar nicht. Sie absorbieren unnötig Kapazitäten in Verwaltung und Verkehrspolitik, denn sie werden von den Ausschreibungsergebnissen und von Zusatzeinnahmen durch verbesserten Fahrkartenverkauf übertroffen.

Die Zeiten werden vermutlich härter, denn die neue Bundesregierung will ihren Haushalt auf Kosten der Nahverkehrszuschüsse, die sie den Ländern gibt, sanieren, und die Länder haben dann weniger Geld für ihre Bahnen und für die Kreise. Bei der gegenwärtigen politischen Konstellation wird der Straßenbau Vorrang haben. Die ÖPNV-Grundversorgung durch den Kreis geht dann zurück, und eine Zusatzfinanzierung durch die betroffenen Orte ist gefragt.

Um so wichtiger ist die genaue Abstimmung auf die unverzichtbaren Bedürfnisse der Fahrgäste. Verwaltung und Politik brauchen aussagekräftige Grundlagen für den Einsatz der Mittel. Eine Fahrgastzählung höchstens einmal im Jahr, eine Fahrgastbefragung alle paar Jahre und ab und zu ein Brief an die örtlichen Verwaltungen genügen nicht. Fahrgastbeiräte, wie sie die Bahn für die Strecke Hamburg-Lübeck alle paar Monate einberuft, fehlen bei unserem Busverkehr.

Verwaltung und Politik müssen Wege finden, ihre Bus und Bahn fahrenden Einwohner zahlreich und zuverlässig zu beteiligen. Auch hierbei ist jeder Ort im Kreis gefordert.

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