Tourismus-Vermarktung: Stormarn versteckt sich

Vor einer Woche war in Hamburg die Reisemesse. Alle Hamburger Randgebiete waren vertreten, nur Stormarn nicht. So war es schon jahrelang. Wenn es nach der Empfehlung der Kreisverwaltung geht, soll es dabei bleiben. Dem Wirtschafts- und Planungsausschuss am Mittwoch empfiehlt sie, keine professionelle Tourismusvermarktung aufzubauen.

Für unsere Nachbarregionen Herzogtum Lauenburg im Osten und die touristischen Zusammenschlüsse Binnenland, Auenland und Unterelbe westlich von Stormarn ist Werbung seit Jahren selbstverständlich. Sie spekulieren nicht auf den Jahresurlaub von Gästen aus fernen Ländern. Tourismus im Hamburger Randgebiet ist Tagestouristik, Naherholung und Familienurlaub. Regionale Tourismusförderung auf dem Lande entwickelt keine großen und teuren Zukunftsprojekte, sondern fördert und vermarktet die örtlich wachsenden Strukturen und Betriebe. Die Nachbarn sind damit erfolgreich.

Wer heute Stormarner Angebote sucht, findet sie im Internet über den „Verein Naherholung im Umland Hamburg“ und dort unter „Umlandscout“. Mit dieser Pfadfindermethode enthüllt sich, dass Stormarn viel Vorzeigbares bietet: Rad-, Fuß- und Reitwanderwege, Wälder, Parks und Naturschutzgebiete, historische Gebäude, Museen und Kulturstätten, Sport- und Freizeitanlagen, Lokale und Hotels und sogar Campingplätze.

Diese sparsame Art der Vermarktung passt zu jemandem, der sich schämt oder der es nicht nötig hat. Soll sich Stormarn denn nur als Verkehrswege- und Gewerberegion identifizieren?
Kann das Gastgewerbe sich etwa vor Gästen nicht retten?

Stormarn versteckt sein Potential an Naherholung und Tagestourismus. Weil viele Ziele nicht einmal Stormarnern selbst bekannt sind, fahren sie für ihre Tages- und Wochenendausflüge in entferntere Gebiete, die auf sich aufmerksam machen. So bekommt Werbung für Ziele in der Nähe sogar eine ökologische Komponente.

Die Angebote müssen an die Nutzer herangetragen werden. Eine gemeinsame Marke Stormarn schafft das überzeugender und kostengünstiger, als wenn jeder Akteur sich allein abmüht. Glücklicherweise zeigt sich das Gastgewerbe in diesem Jahr selbst interessiert, anders als noch um 2000 herum. Damals gab der Kreis sein Tourismuskonzept auf, weil die Hotels und Gaststätten zu wenig davon hielten. Der Kreis sollte jetzt gemeinsam mit dem Dehoga- Verband ein Vermarktungskonzept entwickeln. Davon profitieren alle Stormarner.

Joachim Germer

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