Grüne fordern Ausstieg aus Kohleinvestitionen

Reinbek. Wie lassen sich weltweit die Investitionen in neue Kohlekraftwerke stoppen? Mit dieser Frage beschäftigten sich die Kreisverbände Stormarn und Herzogtum Lauenburg von Bündnis 90/Die Grünen auf einer Veranstaltung im Reinbeker Rathaus. Kathrin Petz vom Verein Urgewald aus Berlin und Oliver Brandt von der Kreistagsfraktion der Lauenburger Grünen referierten über Modelle zur Umlenkung von Investitionen in klimafreundliche Energiegewinnung, dem sogenannten „Divestment“.

Zunächst ging Kathrin Petz auf die Probleme des Energieträgers Kohle ein: „Kohle ist der Klimakiller Nummer eins. Der weltweite Anteil bei der Stromproduktion durch Verbrennung liegt bei 40 Prozent. Ob in Indonesien, Europa den USA oder Chile – überall ist Kohle der Hauptstromlieferant. Der Rohstoff wird aus den Haupterzeugerländern Australien, Südafrika, Russland und Kolumbien weltweit über die Meere verschifft. Neben dem Kohlendioxidausstoß zieht die Nutzung von Kohle weitere Probleme nach sich. Dazu gehören die gesundheitlichen Schäden durch den Ausstoß von Schwermetallen und die Landschaftszerstörung beim Tagebau.“

Angesichts der negativen Folgen der Kohlenutzung mute es als Widerspruch an, dass der Bau von neuen Kohlekraftwerken von vielen Banken unterstützt wird, die damit ihren Kunden profitable Anlageformen bieten, so Petz. Der Verein Urgewald organisiert Kampagnen gegen die Finanzierer von klimaschädlichen Projekten, um diese zu stoppen. Ziel im Kampf gegen die Klimaerwärmung ist es, den Bau neuer Kohlekraftwerke zu verhindern.

Oliver Brandt plädierte für ein massives Umdenken bei allen Beteiligten: „Die Kohlekampagne muss die Bedeutung der Antiatomkraftbewegung erlangen. Dann haben wir eine Chance, die zerstörende Kraft der Kohle einzudämmen. Wir müssen die Macht der Investoren brechen. Das geht zwar auch über entsprechende Banken- und Versicherungswechsel im Privaten, besser ist aber der Hebel der Politik. Die kann auf globaler wie auf kommunaler Ebene darauf hinwirken, dass öffentliche Versorgungeinrichtungen wie Pensionsfonds nicht mehr mit Investitionen in die Kohleindustrie Gewinne erzielen. Dafür gibt es Vorbilder wie die Stadt Münster.“ Die Landesgrünen wollen das Thema Divestment am 23./24. April auf ihrem Parteitag in Neumünster weiter voranbringen.

zurück

Grüne Stormarn bei Facebook

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>