Alles Müll, oder was?

Der Umweltausschuss des Kreises hat gegenwärtig eine wichtige Rolle und viel zu tun. Am 20. Februar gibt es sogar eine Sondersitzung. Dieses liegt vor allem an den Dingen, die es in Sachen Abfall zu diskutieren und entscheiden gibt. Lange war Abfall nur Müll, den es zu vermeiden oder zu entsorgen galt. Auch wegen uns Grünen ist Abfall heutzutage aber vor allem aber ein Rohstoff und eine Wiederverwertung im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft Ziel der gesetzlichen und kommunalen Abfallwirtschaft geworden. Aktuell stehen in diesem Zusammenhang einige wichtige Themen auf der Agenda des Umweltausschusses, die die Bürger und besonders uns Grüne interessieren:

1. Die Neuregelung der Abfall-Logistik, sprich Abholung, die letztes Jahr völlig aus dem Ruder gelaufen ist. Als Grüne wollen wir hier die Kontrolle und Handlungskompetenz wieder in unsere kommunalen Hände bekommen. Wir wollen eine mehrheitlich von der AWSH geführte privatwirtschaftlich organisierte Logistik erreichen. Hier ist vor allem im Kreis Lauenburg, die zusammen mit Stormarn die AWSH betreiben, noch Überzeugungsarbeit zu leisten.

2. Die Gelbe Tonne muss kommen. Der Gelbe Sack ist wohlbekannt und viel diskutiert. Bürger zahlen beim Einkauf schon für die Wiederverwertung, die über private Entsorger organisiert wird. Es gibt aber noch viel mehr wiederverwertbare Rohstoffe, die eigentlich nicht in den Gelben Sack gehören. Aufgrund neuer gesetzlicher Möglichkeiten kann nun eine bessere Lösung angegangen werden, mit der Gelben Tonne: für den Bürger heißt das dann  nur noch „ Deckel auf, Plastik rein, Deckel zu“. Keine kaputten Plastiksäcke mehr, weniger Plastik in Restmüllbehälter und gut für die Umwelt.

3. In Stappelfeld wird die ins Alter gekommene Müllverbrennungsanlage durch einen Neubau ersetzt und mit einer Klärschlammverbrennung ergänzt. Bislang war die Anlage vorbildlich in äußerst niedrigen Immissionswerten gegenüber gesetzlichen Grenzwerten, sprich Schadstoffausstoß durch den Schornstein. Dieses muss unbedingt auch die neue Anlage erfüllen und nach Ansicht der Grünen besser noch unterschreiten. Hier haben gerade die Grünen dafür gesorgt, das dieses überhaupt erreicht werden kann. Ohne unsere Einmischung müsste der private Betreiber der Anlage beim Neubau nur gesetzliche Grenzwerte einhalten. Auf diesen Erfolg sind wir stolz, aber noch nicht zufrieden. Da geht sicher noch mehr, wenn alle technischen Möglichkeiten der Filterung der Verbrennungsluft eingesetzt werden. Auch darf es keine Mehrbelastung in der nähe der Anlage durch einen niedrigeren Schornstein geben. Insgesamt muss erreicht werden. das die nächsten Schritte möglichst öffentlich vorgestellt, diskutiert und entschieden werden, weil die Geheimniskrämerei nur Ängste schürt. Dafür wollen wir uns einsetzen.

Es zeigt sich also: der Umweltausschuss ist wichtig und freut sich auch über viele Einwohner, die kommen, sich informieren und sich einmischen. Alle Termine sind öffentlich angekündigt, schauen Sie dafür auf die Internetseite des Kreises nach.

Gerold Rahmann
Ausschussvorsitzender und Mitglied der Grünen Kreistagsfraktion in Stormarn



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